Am Donnerstag den 22. Januar um 20:00 Uhr startete das Elternforum Ebnat-Kappel mit dem Vortrag:  „Körper, Liebe, Doktorspiele“ ins  Jahr 2015. Um 20:00 Uhr durfte das Organisationskomitee des Elternforums Ebnat-Kappel rund 20 interessierte Eltern im katholischen Pfarreisaal Ebnat-Kappel begrüssen. Die Referentinnen Christina Graf und Claudia Ulmann fanden den Weg vom Appenzellerland ins Toggenburg und boten den Eltern einen interessanten Abend.  Christina Graf und Claudia Ulmann, selber Eltern kleiner und grosser Kinder, thematisierten verschiedenste Punkte und standen den Fragen oder Anregungen Red und Antwort.  Zu Beginn wurden die kindlichen Entwicklungsphasen aufgezeigt. Von Geburt an bis zur überstandenen Pubertät durchlaufen die Kinder verschiedenste Phasen, welche sehr wichtig sind um den Körper kennen zu lernen, so die beiden Sexualpädagoginnen. Bereits ab ca. 2 Jahren interessieren sich die kleinen Personen für die Geschlechtsteile.  Man solle doch schon früh die verschiedensten Körperteile benennen und auch darauf vorbereitet sein, dass die Frage nach der Benennung der  Geschlechtsteile auf jeden Fall kommen wird. Fragen von Kindern können Eltern manchmal überrumpeln, wenn diese völlig unerwartet und zum falschen Zeitpunkt gestellt werden. Bleiben sie ruhig und geben Sie ihrem Kind eine kurze aber verständliche Antwort. Es muss nicht zu viel erklärt werden, wenn dem Kind die knappe Antwort nicht reicht, wird es nochmals fragen. Falls die Kinder sich aber nun sehr für ein Thema interessieren, wie z.B. wie das Kind in Mamis Bauch gelangt, gibt es sehr viele Kinderbücher welche einem etwas weiterhelfen können, so Christina Graf und Claudia Ulmann. Auf einem Tisch legten die beiden Referentinnen verschiedenste Bücher auf, welche am Ende des Referats von den Zuhörern/-innen interessiert begutachtet wurden. Die Sprache oder das Gespräch ist bei diesem Thema enorm wichtig. Man solle so z.B. den Kindern Mut machen und erste Veränderungen des Körpers vom Kind zum Erwachsenen  zelebrieren. Die erste Menstruationsblutung sei dann der Startschuss ins Erwachsenenleben und könnte z.B. mit einer Shoppingtour mit Mutter gefeiert werden. Man solle die Veränderungen, welche die Kinder erfahren werden,  mit etwas Positivem in Verbindung bringen.

Schamgefühl oder das Fremdeln sind Gefühle von Kindern, welche man unbedingt akzeptieren soll. Will das Kind der Grossmutter keinen Begrüssungskuss oder Abschiedskuss geben, akzeptieren sie dies. Unterstützen Sie auch Ihre Kinder, falls die Grossmutter trotz allem dem Kleinen einen Kuss geben will. Es ist sehr wichtig, dass die Kinder den eigenen Willen durchsetzen können, denn so werden sie gestärkt in ihrem Selbstwertgefühl, so die Sexualpädagoginnen. Zu diesem Thema konnten die beiden Appenzellerinnen den Zuhörern wiederum ein sehr gutes Buch empfehlen: Nicht küssen! Nach diesem bekannten Verhalten der Kinder bei Schamgefühl und Fremdeln wurde auch ein Tabuthema angesprochen. Onanieren bei Kindern. Die beiden Sexualpädagoginnen bestätigten gleich zu Beginn dieses Themas, dass das NORMAL ist. Es gibt Kinder, welche onanieren. Da dieses Verhalten aber für die Einen nicht überall tolerierbar ist, solle man den Kindern  zeigen, wo sie dies tun dürfen. Bitte geben sie ihrem Kind das Gefühl,  dass das ok ist. Die Kinder lernen so ihren Körper kennen, so die Sexualpädagoginnen. Was aber, wenn das Kind den Körper von einem Freund, welcher zu Besuch zum Spielen da ist, kennen lernen will? Die sogenannten Doktorspiele rufen bei den Eltern Angst hervor. Wie soll man reagieren? Muss man handeln? Bitte greifen Sie sofort ein, wenn Sie dabei ein ungutes Gefühl empfinden, wenn der Altersunterschied mehr als 3 Jahre ist und ein Kind eher dominant auftritt, so Christina Graf und Claudia Ulmann.

Am Schluss des Referats wurde ein Kreis gebildet und es konnten so auf ungezwungene Weise Fragen gestellt oder aber auch eigene Erfahrungen ausgetauscht werden. Die Gesprächsrunde wurde von den Anwesenden rege genutzt. „Was soll ich meinem 2-jährigen Mädchen sagen, wenn es mir „da unten“ hinzeigt und fragt, was das ist?“ wollten dann vor allem die Mütter wissen.  Natürlich gibt es verschiedenste Bezeichnungen für „da unten“, für was man sich entscheidet ist jedem selber überlassen. Wichtig ist einfach, dass man es benennt und auf die Fragen der Kleinen eingeht.  Um Punkt 22:00 Uhr wurde das Referat beendet und die beiden Sexualpädagoginnen mit einem Präsent verabschiedet.

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