Am Dienstagnachmittag, 23. Juni 2015 um 14 Uhr durfte Hildegard Schaedler von der Frauengemeinschaft Ebnat-Kappel ca. 50 interessierte Grossmütter und andere Frauen im katholischen Pfarreiheim Wattwil zum Vortrag „Grosseltern, ihre Bedeutung für die Enkelkinder und die Familiendynamik“ willkommen heissen. Bevor Frau Dr. Ursula Germann mit ihrem Referat beginnen konnte, erklärte Hildegard Schädler, dass dieser Anlass von der Frauengemeinschaft, sowie vom Elternforum Ebnat-Kappel organisiert wurde und bedankte sich bei allen Beteiligten.

Frau Dr. Germann, welche 30 Jahre lang das Lehrerseminar in Sargans geleitet hat, startete Ihren Vortrag mit der Bilderbuch Geschichte „Das Tal im Nebel“, in welcher ein Grossvater und sein Enkel die Hauptrollen spielen. Anschliessend erläuterte sie, dass gemäss wissenschaftlichen Erhebungen in der Schweiz Grosseltern für 50% der befragten 12 – 16 Jährigen zu den wichtigsten Bezugspersonen gehören. Diese Kinder haben ausgesagt, dass Grosseltern da sind, wenn man sie braucht und dass sie sich Zeit nehmen und zuhören. Die bevorzugten Tätigkeiten, welche man mit den Grosseltern ausübt, sind miteinander sprechen, kochen oder auch fernsehen. Grosseltern seien liebevoll, geduldig, humorvoll, grosszügig und lustig. Negative Eigenschaften wurden den Grosseltern fast keine zugeordnet. Einzig das Einmischen von Grossmama und Grosspapa sei unerwünscht.

In den nächsten 30 Minuten erzählte Frau Germann aus Seminararbeiten von 19-jährigen Studierenden zum Thema „Ein Tag mit der Nana, dem Näni“. Die meisten jungen Erwachsenen schwärmen von schönen Erlebnissen mit ihren Grosseltern und haben meist nur positive Erinnerungen. Unter den 50 Arbeiten, welche Frau Germann für diesen Vortrag verwendet hat, kommt kaum eine vor, in der nicht die Liebesgeschichte der Grosseltern ein Kernstück bildet. Beim Zuhören der Geschichten bekommt man bestätigt, was die wissenschaftliche Erhebung gezeigt hat: Grosseltern sind wichtige Bezugspersonen und für beide finden während dem Zusammensein Lernprozesse statt. Die Enkel lernen von den Grosseltern und umgekehrt. Weiter kann aus den Arbeiten geschlossen werden, dass der Einfluss der Grosseltern auf zwei Kanälen läuft, auf einem direkten und einem indirekten Kanal. Mit dem indirekten Kanal ist das gemeint, was die Eltern ihren Kindern so weiter geben, wie sie es von ihren Eltern mitbekommen haben.

Abgerundet wurde der Vortrag mit Zeichnungen von 2. Klässlern zum Thema „Unsere Familie samt Grosseltern“. Erstaunlich dabei war, wie fast alle Kinder ihre verstorbenen Grosseltern auf individuelle Weise in die Zeichnung integriert haben. Frau Germann hat mit den Kindern auch über die Zeichnungen gesprochen und diese interessanten Interpretationen vorgetragen.

Zum Schluss erwähnte Frau Germann noch einmal wie wichtig das Zusammensein mit den Grosseltern sei, da sie die Welt und den Zeithorizont der Kinder erweitern.

Nach einem herzlichen Applaus verdankte Ursula Minder vom Elternforum Frau Germann und auch vom katholischen Frauenverein St.Gallen-Appenzell wurde ein Dank ausgesprochen. Wer wollte, konnte anschliessend bei Kaffee und Kuchen noch gemütlich verweilen.

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