10Am vergangen Donnerstag, 10. September 2015 fanden sich etwas mehr als 20 Mütter, Väter, Grossmütter und Tagesmütter im katholischen Pfarreisaal ein um den Worten von Markus Zimmermann zu lauschen. Er referierte zum Thema Konflikte unter Kindern.

Nachdem Alexandra Grob vom Elternforum Markus Zimmermann mit einem Beispiel begrüsst hat, stellte er sich kurz vor. Als Vater von zwei erwachsenen Kindern, Hausmann, Waldspielgruppenleiter und Ausbildner für Leute, welche mit Kindern arbeiten, könne er zum Thema Konflikte unter Kindern aus dem Vollen schöpfen. 

Seinen Vortrag begann er dann mit zwei relevanten Punkten. Es sei ganz wichtig, die Sozialkompetenzen sehr früh zu fördern, da man diese im Kindesalter quasi „gratis“ lerne. Der zweite Aspekt bezog sich allgemein auf die Kompetenzen der Menschen. Jeder Mensch habe zwei Kompetenzen, nämlich Egoist zu sein und Mitgefühl zu empfinden.

Dann musste zuerst einmal geklärt werden, was Konflikte sind und wie sie entstehen. Dies zeigte Herr Zimmermann anhand einer Folie auf. Wenn Differenzen in der Wahrnehmung, im Fühlen oder im Wollen vorhanden sind, dann entstehen Konflikte. Ein Kind möchte unbedingt ein Spielzeug haben, welches ein anderes Kind hat. Es entsteht ein Konflikt.

Nach dieser Einleitung wurden die Zuhörer/innen aufgefordert sich in Gruppen auszutauschen und zu besprechen, was für Konflikte in ihrem Alltag auftreten. Diese Konflikte konnten anschliessend analysiert werden und Herr Zimmermann hatte Lösungen bereit. Es kam zum Beispiel die Frage auf, wieso immer alle das gleiche Spielzeug wollen. Der Referent erklärte, dass ein Spielzeug eine Bedeutung bekommt, weil jemand mit ihm spielt. Wir Eltern haben dann oft die Tendenz, das Leben der Kinder zu vereinfachen und ihnen eine Lösung zu präsentieren, also zum Beispiel noch ein identisches Spielzeug anzubieten, damit beide Kinder eines haben. Besser wäre jedoch, mit den Kindern darüber zu sprechen und zu fragen, ob sie eine Lösung wüssten, oder ihnen zu zeigen, dass man ihren Streit versteht um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dabei würdigte er die Aussage von Maria Montessori, die lautet: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Wichtig sei jedoch, dass Streitregeln eingeführt werden. Also dass zum Beispiel keine Gewalt angewendet werden darf oder dass kleinere und schwächere Kinder geschützt werden müssen. Solche Regeln können erst mit ca. 3 – 4 Jährigen besprochen werden.

Da Kinder in diesem Alter sehr gerne Puppenspiele und Theater haben, könnte man Konfliktsituationen auch mit Figuren nach spielen. Auch Bilderbücher gibt es sehr viele zum Thema Konflikte unter Kindern. Herr Zimmermann erzählte uns eines, in dem zwei Männchen zuerst einen ganzen Berg zerstören mussten, bis sie merkten, dass beide im Recht waren.

Bei allen weiteren Beispielen, welche aus dem Publikum genannt wurden, betonte der Referent immer wieder, dass es wichtig ist, dass wir Verständnis haben müssen für die Probleme der Kinder. Erst wenn die Beziehungsebene stimmt, kann nach Lösungen gesucht werden oder das Verhalten thematisiert werden. Wir sollten Moderatoren und nicht Lösungsbringer sein, was jedoch nicht immer möglich ist, da dies einige Voraussetzungen wie Empathie, Gelassenheit und vor allem Zeit erfordert. Diese Zeit haben wir leider nicht immer.

Auch die Frage, wie ich mein Nichteingreifen gegenüber anderen Eltern vertreten könne, kam auf. Wir wurden ermutigt,  bei den anderen Eltern Verständnis zu wecken.

Pünktlich um 22 Uhr beendete Herr Zimmermann das Referat mit einem letzten Tipp an uns. Wir sollen doch versuchen, die Kompass-Nadel in Richtung „Hilf mir es selbst zu tun“ auszurichten. Es kann Wolken haben, so dass wir das Ziel nicht immer vor Augen haben und wir können vom Kurs abweichen, aber wichtig ist, dass wir es versuchen.

Ursula Minder bedankte sich bei Markus Zimmermann für die interessanten Ausführungen und verabschiedete ihn mit einem kleinen süssen Präsent.

Herr Zimmermann hat uns freundlicher Weise die Präsentation seines Referates zu kommen lassen: Zoff im Sandkasten15

 

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