Am Donnerstag 14. September um 20:00 Uhr lud das Elternforum Ebnat-Kappel zum obgenannten interessanten Vortrag ein. Zu Beginn schilderte Ursula Minder eine Situation, welche jede Mutter schon durchgemacht hat: Im Einkaufsladen „täubelet“ das Kind. Was denken nun die anderen Leute? Na klar: Was ist denn das für eine Mutter! Die Präsidentin des Elternforums begrüsste alle Anwesenden sowie die Referentin Frau Meili-Lehner, Pädagogin, und übergab ihr das Wort.

Mütter besitzen das EVA-Syndrom. Dieses Syndrom ist die Bereitschaft der Frau, sich für alles und jedes verantwortlich zu fühlen, sich jederzeit für alles und jedes einsetzen zu müssen und Schuldgefühle auch dort zu entwickeln, wo sie völlig unbegründet sind. Beispiele zum EVA-Syndrom konnte Frau Meili einige nennen, welche von den Zuhörerinnen mit Kopfnicken bestätigt wurden. Mütter werden heutzutage in allen Bereichen enorm gefordert. Wurde die Erziehung früher in Grossfamilien aufgeteilt und ein autokratischer, autoritärer Erziehungsstil gelebt, wird heute in vielen Familien (zum Glück) ein demokratischer Erziehungsstil gepflegt. Das heisst für die Eltern, dass sie viel mehr gefordert werden: in partnerschaftlicher, kooperativer, fördernder, fordernder, hemmender, beschützender und antiautoritärer Hinsicht, um hier nur einige von vielen Beispielen zu nennen. Viele Faktoren beeinflussen das Kind und deren Erziehung. Studien beweisen, dass die genetische Ausstattung, die Präsenz des Vaters, das soziale Umfeld, die Wohnsituation, Umwelteinflüsse, religiöse Zugehörigkeit, Schulerfahrungen usw. eine grosse Wirkung auf die Erziehung haben. Frau Meili nahm den Müttern unter den rund 30 Zuhörerinnen den enormen Druck, welcher auf ihnen lastet und brachte immer wieder humorvolle Inputs, welche mit lachen und nicken dankend angenommen wurden. Kinder können einen wirklich in den Wahnsinn treiben, aber gegen aussen muss immer eine fröhliche, lachende und zufriedene Familie stehen. -Nein! So eine Familie gibt es nur in der Werbung. Liebe Mütter, ihr seid nicht allein verantwortlich für die seelische Gesundheit und das Wohlergehen des Kindes. Die Entwicklung hängt nicht vorwiegend von euch ab, Mütter sind nicht an allem schuld!- Wenn einem mal alles zu viel wird, ist es wichtig, dass Mütter sich auch positiv beurteilen, sich selbst belohnen oder auch das Gespräch mit einer Freundin suchen.

Frau Dorothea Meili-Lehner bot den Zuhörerinnen und Zuhörern einiges. Sie sprach mit 100 %-iger Überzeugung und konnte auch von unzähligen Studien und ihrer langjährigen Erfahrung berichten. Nach unterhaltenden 2 Stunden verdankte Alexandra Grob die Referentin und überreichte ihr ein süsses Geschenk. Zum Schluss wurde noch der Grossanlass in Wattwil erwähnt. Am Mittwoch 15.11. wird Prof. Dr. Lutz Jäncke im Thurpark, Wattwil erwartet. Er wird über das Thema: Das menschliche Hirn im digitalen Zeitalter referieren.

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